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The Story of Danish Modern Starts Here

Um die Grundlagen und das Vermächtnis der dänischen Moderne zu feiern, erweckt Carl Hansen & Søn die Geschichte ihres Gründervaters Kaare Klint zum Leben. Knud Erik Hansen, CEO und Eigentümer von Carl Hansen & Søn in dritter Generation, und Anne-Louise Sommer, Direktorin des Designmuseums Danmark, sprechen über Klints charakteristischen Designansatz, sein Vermächtnis als Gründervater der dänischen Moderne und die Mission von Carl Hansen & Søn, die einzigartige Geschichte und die kunstvolle handwerkliche Verarbeitung seiner legendären Designs zu bewahren.

Der folgende Ausschnitt wurde der Live-Aufzeichnung von „In Conversation“ entnommen, moderiert von Johanna Agermann Ross vom Londoner Victoria & Albert Museum und aufgenommen im Showroom von Carl Hansen & Søn in London während der zugehörigen Ausstellung: „The Story of Danish Modern Starts Here.“ 

Johanna Agermann Ross: Ich habe schon einige Male darüber gesprochen, wie Kaare Klint in der dänischen Designgeschichte oft von den späteren Designergrößen wie Arne Jacobsen, Finn Juhl oder Hans J. Wegner überschattet wird ... Aber natürlich haben alle Designer Klint viel zu verdanken – sowohl seine Pionierarbeit als auch sein pädagogisches Vermächtnis.   

Anne-Louise Sommer: Ich stimme voll und ganz zu – er sollte als Gründervater der dänischen Moderne angesehen werden. Es ist interessant, dass er ziemlich unbekannt ist. Klint mag den Weg geebnet haben, aber man hört nicht viel über ihn. 

Seine Möbel werden in Designkreisen sehr geschätzt und sind oft in Museen und Ausstellungen zu sehen, aber nicht in Wohnräumen oder öffentlichen Gebäuden wie Wegner und die anderen.

Es gibt viele Gründe, warum er so einflussreich ist. Er gehörte zur ersten Generation, die die Evolution, oder sogar Revolution, des dänischen Designs vorantrieben, hatte aber auch große Achtung für die Tradition und die Wurzeln seines Handwerks. Sein Leben und Werk kann als Balance zwischen Tradition und Innovation gesehen werden.   

Er sagte einmal, dass „ein guter Stuhl aus einer guten alten Familie“ sein solle – eine Philosophie, die seinen Ansatz an Design und Bildung repräsentiert. Er warf Traditionen nicht einfach aus dem Fenster, sondern modernisierte die Formgebung auf organische, evolutionäre Weise. Er glaubte, dass modernes Design in den Traditionen früherer Zeitalter wurzeln, jedoch verfeinert und überarbeitet werden sollte, um größtmögliche Relevanz für die Menschen zu besitzen, die die Möbel heute nutzen. 

Johanna Agermann Ross: Knud Erik, obschon Kaare Klint zeitlich vor Wegner liegt, wurden seine Arbeiten erst kürzlich in das Portfolio von Carl Hansen & Søn aufgenommen … 

Knud Erik Hansen: Kaare Klint arbeitete viele Jahre lang für eine kleine dänische Möbeltischlerei namens Rud. Rasmussen. Rasmussen betrieb ab 1869 eine Werkstatt in der Kopenhagener Innenstadt. Kaare Klint arbeitete dort, ebenso wie einige der berühmtesten dänischen Architekten und Handwerker. Historisch gesehen belegte Rasmussen einen wichtigen Platz in Dänemarks Designvermächtnis. Ich wurde angesprochen, als das kleine Unternehmen zum Verkauf stand. Wie so oft wollte die jüngste Generation das Familienunternehmen nicht weiterführen, und hatte sich über die Jahre nicht mehr entwickelt.

Das war sehr nostalgisch – es fühlte sich an wie Carl Hansen & Søn, als mein Großvater die Firma gründete. Doch im Laufe der Jahre haben wir eine moderne Fabrik aufgebaut und die besten Techniken entwickelt, um heute zu produzieren. Ich fand Rud. Rasmussen faszinierend; ein Einblick darin, wie die Dinge „in alten Zeiten“ gemacht wurden. Also kaufte ich das Unternehmen. 

Von ganzem Herzen, nicht vom Kopf her! Heute fertigen wir das Designportfolio von Rud. Rasmussen am Heimatsitz von Carl Hansen & Søn, darunter auch die ikonischen Möbel von Kaare Klint wie der Faaborg Chair.

Anne-Louise Sommer:  Der Faaborg Chair ist wahrscheinlich besser bekannt als Klint selbst. Er war sehr jung, als er den Stuhl entwarf, gerade mal in seinen Zwanzigern. Klint entwarf ihn für das Faaborg Museum, einen einzigartigen Ort in Dänemark, eine Art Gesamtkunstinstallation, wo Kunst, Architektur und Interieur zu einer wunderbaren Einheit verschmelzen. Der Stuhl ist von verschiedenen historischen Archetypen inspiriert, der griechische Klismos-Stuhl ist einer davon. Wenn Sie davor stehen und die Form betrachten, werden Sie von der raffinierten, eleganten Formensprache beeindruckt sein.

Die Beine sehen fast zu zart aus, um den Stuhl zu tragen, sind aber zugleich der perfekte, choreografierte Ausdruck für die geschwungene Form des Stuhls. Neben einem methodischen Ansatz hatte Klint in seinen Entwürfen auch eine starke künstlerische Ausrichtung. Der Faaborg Chair reflektiert Licht und Schatten so gut, vor allem dank des Geflechts – das erweckt den Stuhl zum Leben. 

    Anne-Louise Sommer: Klints Entwürfe reichen vom absolut Traditionellen bis zum extrem Innovativen – er verstand die Geschichte seines Handwerks sehr gut und war zugleich in der Welt des 20. Jahrhunderts verankert, in der er lebte. Er vermaß die Dinge immer wieder und untersuchte die Proportionen des menschlichen Körpers, den er als Ausgangspunkt für sein Möbeldesign nutzte, ähnlich wie die Da Vinci-Prinzipien.

    Was die Inspiration betraf, hatte er einen fast eklektischen Ansatz. Er wählte genau aus, welche Entwürfe er studierte und bewegte sich quer durch Kulturen und Epochen, um die ikonischsten Archetypen zu finden: die chinesischen Stühle der Ming-Dynastie, die Chippendale-Tradition bei britischen Möbeln, schwedische Bauernstühle, Shaker-Möbel ... Er wollte das Wesen der Möbel erfassen und erblickte das physische und metaphorische Rückgrat eines Stuhls.   

    Johanna Agermann Ross: In seinem Bestreben, bis zum Wesen eines Stuhls vorzudringen, führte Klint einige völlig neue Methoden in seinen Unterricht und den Lehrplan seines Möbeldesign-Curriculums an der Akademie der Künste ein. Was war sein pädagogisches Vermächtnis? 

    Anne-Louise Sommer: Er war sehr einflussreich – man kann seine Rolle als Lehrer gar nicht überschätzen. Er beeinflusste kommende Generationen und legte neue Grundsätze für den Unterricht auf diesem Gebiet fest. Möbeldesign war ein neuer Studiengang. Früher wurden Interieurs gegenüber der traditionellen Lehre und Praxis der Architektur als eher geringfügiges Anliegen betrachtet.

    Klint professionalisierte sein Fach auf wissenschaftliche Weise: Er stützte sich auf Messungen und Regeln und setzte so völlig neue Standards für den Designunterricht. Er hatte viele Jünger, und seine Prinzipien lassen sich an fast allen Beispielen ihres Schaffens ablesen: Mogens Koch, Børge Mogensen, Ole Wanscher, Poul Kjærholm und Jørgen Gammelgaard …   

    Knud Erik Hansen: Der Einzige, der aus der Reihe tanzt, ist Wegner. Er ist nicht so stark mit den Lehren Klints verbunden – er ist unser Rebell des Goldenen Zeitalters ...

    Anne-Louise Sommer: ... Ich stimme zu, dass Wegner etwas anderes ist, aber ich denke, auch er war von Klints Lehrsätzen beeinflusst. Als Wegner Ende der 1930er Jahre die Designschule besuchte, gab es dort Stühle aus der Ming-Dynastie, und nach den Prinzipien von Klint mussten die Studierenden die Stühle zeichnen, genau untersuchen und ausmessen, um zum Kern ihres Wesens vorzudringen. Auch Wegner tat das … und der Rest ist Geschichte! Denken Sie mal an seine frühen Stühle, den Einfluss auf sein späteres Werk: Er begann mit den Traditionen des Stuhls aus der Ming-Dynastie und kam dann bei dem ikonischen CH24 Wishbone Chair an – er nahm den Archetypus eines Stuhls aus der Ming-Dynastie und erfand ihn dann neu für ein neues Zeitalter. So drang offenbar doch ein gewisser Einfluss von Klint durch! 

    Johanna Agermann Ross: Wir haben über das Entstehen von Vermächtnissen gesprochen und die dänische Moderne gefeiert. Was bedeutet das Aufbauen und Schützen von Vermächtnissen für Carl Hansen & Søn? Die Designbranche steht vor den Herausforderungen der Massenproduktion – was für Designer und Hersteller letztlich zu Ambivalenz oder gar Anonymität führt. Carl Hansen & Søn hat seine Möbelfabrik immer noch in Dänemark und schützt die traditionelle Handwerkskunst und die verarbeiteten Materialien. Dennoch existiert das Unternehmen in einem sehr modernen Kontext auf internationalen Märkten.

    Knud Erik Hansen: Ich habe das Unternehmen von meinem Bruder übernommen – ich bin erst seit fünfzehn Jahren im Geschäft. Es war oft ein Kampf, vor allem, es als Familienunternehmen beizubehalten und dieses Vermächtnis zu schützen.

    Viele Hersteller wurden beeinträchtigt oder mussten schließen … vor allem in den letzten Jahrzehnten. Carl Hansen & Søn wurde mit viel Gefühl und Liebe aufgebaut. Und auch das kann eine Herausforderung sein. Wir sind immer noch eine Familie – es sind unsere Entscheidungen, die die Richtung und die Zukunft unserer Designer beeinflussen, sowohl der heutigen als auch derer, die zu unserem Erbe zählen.

    Die Designer, deren Werke wir herstellen und deren Geschichten wir erzählen – das sind Menschen, die das Herz ausmachen. Lebendige Menschen, die Teil unserer größeren Familie und eines authentischen dänischen Design-Netzwerks sind. Wir haben ein sehr starkes Zugehörigkeitsgefühl: Ich möchte die nächste Generation, meine Söhne, zu Carl Hansen & Søn holen – das ist das Wichtigste. Wir sind ein dänisches Unternehmen, aber wir werden von unseren Exporten getragen und fesseln die Köpfe und Herzen eines globalen Publikums. Wir müssen uns schnell entwickeln und darauf achten, was anderswo und in neuen Märkten geschieht. Das war schon immer so, seit meinem Großvater.

    Alles seither ist eine natürliche, genuine Entwicklung gewesen. Das Vermächtnis eines Kaare Klint zu pflegen und zu schützen, ist deshalb eine wichtige Aufgabe. Und das geht über ihn hinaus: Es geht nicht nur um die Möbel, es geht um die Geschichten dahinter. Eine Familiengeschichte. Unser Erbe sind nicht die Objekte, sondern die Menschen dahinter. Und deshalb ist es so viel wert.

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    Story

    Geschichte einer Ikone: Der Wishbone Chair

    Der CH24 gilt als eines der bekanntesten Symbole des dänischen Möbeldesigns und ist unter dem Namen „Wishbone Chair“ bekannt. Die elegante, geschwungene Silhouette dieses Stuhls wird in den besten Restaurants und Hotels der Welt sowie in Wohnräumen auf allen Kontinenten gesichtet.

    Brad Ascalon ist der amerikanische Designer hinter der neuen Preludia-Serie von Carl Hansen & Søn. Er sprach mit uns über seinen Designansatz und seinen Respekt für die Philosophie hinter „Danish Modern“

    Das bemerkenswerte Vermächtnis aus vier meisterlichen Stuhlmodellen von Hans J. Wegner prägt die Philosophie von Carl Hansen & Søn seit mehr als 70 Jahren. Diese legendären Designs stehen für Kooperation und Handwerkskunst.

    Hans J. Wegner, der weltberühmte Möbeldesigner, hat einige der weltbesten Stühle für Carl Hansen & Søn kreiert.

    Dänisches DesignKostenlose Lieferung*5 Jahre Garantie

    Beim Kauf eines Produkts von Carl Hansen & Søn erhalten Sie weit mehr als nur ein schönes Möbelstück. Auch die stolze dänische Handwerkstradition, in der nichts dem Zufall überlassen wird, zieht auf diese Weise bei Ihnen ein. Wir sind der weltweit größte Hersteller von Möbeln des dänischen Designmeisters Hans J. Wegner. Darüber hinaus produzieren wir Werke weiterer renommierter Möbeldesigner, wie Arne Jacobsen, Ole Wanscher, Kaare Klint, Poul Kjærholm, Bodil Kjær und Tadao Ando. Carl Hansen & Søn steht für über 100 Jahre dänische Designgeschichte und vertreibt Möbel in alle Welt.

    *Bei Käufen über € 59

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